Sommerlager 2015: Campo Pestalozzi Arcegno
Tag 1 (Samstag): Anreise und Einzug ins Campo Pestalozzi
Am Samstag Morgen versammelten sich die 39 Kinder und 10 LeiterInnen mit viel Gepäck, Bikes und Verpflegung um 9:30 Uhr auf dem Männlichenparkplatz. Nachdem alles in den Fahrzeugen verstaut war, ging's los in Richtung Tessin. Während der Bus die Gotthardroute nahm und dort einen Moment im Stau stecken blieb, fuhren die Busslis über die Grimsel/Nufenenroute und gelangte etwas vor den Kids im Campo an. Hier wurde sogleich ausgeräumt, die Küche eingerichtet und dann bald mit dem Kochen begonnen. Marina und Sandra würden die ganze Woche die Mannschaft von 49 hungrigen SportlerInnen bekochen, was einiges an Material undVorbereitung verlangte. Unterdessen waren die Kinder in Ponte Brolla ausgeladen worden, von wo aus sie bereits heute eine erste Velotour bis zum Lager "Campo Pestalozzi" unternahmen. Der Aufstieg über die schattige Strasse vom Centovalli her würde nicht das letzte Mal unter die Räder genommen werden, und jedes Mal veranstalteten die Kids ein Rennen, als ginge es um den Bergpreis! Zufrieden und ausgepowert trafen die Kinder am späteren Nachmittag dann im Campo ein und bezogen ihre Zimmer. Schon bald hallte dann der Essensgong durch die Bäume, und die Kinder versammelten sich an den grossen Tischen im Freien unter dem lichten Buchenwald und genoss das erste gemeinsame Abendessen: Penne Napoli und Schoggicrème! Danach wurden von den Leitern noch Lagerregeln festgelgt, und um neuen Uhr war dann für die kleineren Bereits Zeit zum Zähne Putzen und sich im Schlafsack Einrichten. Barbara, Marina, Susi und Alex waren noch eine ganze Weile beschäftigt mit Schlafplätzli zügeln und einrichten, Gute Nacht Sagen und Heimwehtäfeli Verteilen. Für viele der Kleineren TeilnehmerInnen war dieses Lager doch das erste Mal, dass sie für längere Zeit ohne Familie von zu Hause weg waren. Aber die erste Nacht verlief ruhig, und am nächsten Morgen erschienen 39 gespannte Gesichter beim Frühstück!
Tag 2 (Sonntag): Geschicklichkeit auf dem Velo und Baden in der Maggia
Nach einem Morgenessen mit Züpfe und selbst hergestellter Nutella (Butter mit Schoggipulver), trainierten die Kids unter den wachsamen Blicken und professionellen Instruktionen von Alex, Becka, Susi und Barbara ihre Geschicklichkeit auf dem Velo. Auf dem abwechslungsreichen Gelände des Campo Pestalozzi übten sie das Aufsitzen und Absteigen am Hang, das Anfahren im Gelände, die Schnellikeit und das Heben von Vorder- und Hinterrad. Die ganz Fortgeschrittenen konnten noch den Bunny Hop und den Ollie trainieren. Alle konnten vom Techniktraining profitieren und waren Stolz auf ihre neu erlernten Fertigkeiten. Zum Zmittag gab's(mmmmmmhhh) Burrittos!!! Das war wohl von fast allen das absolute Lieblingsessen! Am Nachmittag konnte dann die Biketechnik gleich auf einer Biketour zur Maggia gefestigt werden. In Ponte Brolla auf den schön ausgewaschenen Felsen und bei heissen Temperaturen verbrachte die Kinderschar den Nachmittag mit Schwimmen, Spielen und Klippenspringen, natürlich unter den wachsamen Augen der Leiter. Der Rückweg zum Lagerhaus war dann für viele noch einmal eine konditionelle Herausforderung... aber bis auf wenige Ausnahmen schafften alle bereits am ersten Tag den ca. 200 Hm hohen Aufstieg zum Campo, der zum grossen Glück durch den schattigen Wald führte. Ausserdem erfrischte ein kurzer Gewitterregen die Luft und alle Kinder waren im Nu beim Lagerzurück. Zum Znacht gab's dann gleich das zweite Highlight bezüglich Essen: Hamburger! Nach dem Abwasch, bei welchem jeweils eine Gruppe Kinder mithelfen musste, wurde noch gespielt, Musik gehört und rumgetobt bis dann um 21:00 Uhr die Batterien von vielen langsam leer waren und die Leiter die Lichtlöschrunde machten.
Tag 3 (Montag): Klettern mit Stefan
Heute war Klettern mit Stefan von Grindelwald Sports angesagt. Wegen der grossen Hitze beschlossen die Leiter, den Kletterplatz von Ponte Brolla nach Arcegno zu verlegen. So hofften wir der sengenden Sonne ein wenig auszuweichen. Nach dem Frühstück war Materialfassen: Klettersteigsets, Seile, Helme und der Lunch mussten zum nahen Klettergebiet gebracht werden. Fröhliche Spannung machte sich breit, und mit viel Lärm und Geplauder machten sich die Kinder auf den Weg. Becka und Stefan hatten am Morgen früh einen spannenden Seilpark mit Toproap-Klettern, Traversen am Fixseil und einer langen Tyrolienne eingerichtet. Schon bald erreichten uns die ersten Bilder per SMS, und lustige Videos mit kopfüberhängenden Gorillas (gäll Ruedi B.)! Am Nachmittag ging's dann mit den Bikes noch einmal an die Maggia zum bädele! Die Kinder genossen es sichtlich: während die einen sich wieder im Klippenspringen massen, buddelten andere im Sand und bauten Burgen, und wieder andere machten Schlachten mit Seetang! Nach der schweisstreibenden Rückfahrt belohnten wir die Sportler dann mit einem leckeren Riz Casimir und Kuchen! Vor dem zu Bett Gehen instruierten die Leiter noch etwas Theorie zum OL vom nächsten Morgen. Danach waren die Kids nach einem spannenden Tag bereit für die wohlverdiente Nachtruhe!
Tag 4 (Dienstag): OL und Wasserski
Am Vormittag stand also der Orientierungslauf auf dem Plan. Um 9:00 Uhr trafen sich die Kinderum die Gruppen einzuteilen. Danach ging es auch schon los. Die Leiter hatten sich viel Mühe gegeben beim Verteilen und Verstecken der Posten, und als ich vom Rekognoszieren der Wanderung mit dem Bike durch den Wald zurückfuhr, traf ich überall unsere Kinder auf der Suche nach den vielen Posten an. Alle Teams haben es schlussendlich geschafft, das Lösungswort "Hörnli Ghackets" herauszufinden. Damit war dann auch klar, was es zum Zmittag geben würde. Nach dem Essen fuhren alle mit den Busslis nach Tenero, um dort Wasserski- und Bananenboot zu fahren. Das machte sehr viel Spass. Jeweils 5 Kids konnten zusammen auf ein Boot, und jedes hatte die Möglichkeit, eine recht grosse Runde über den Lage Maggiore zu kurven. Dabei kam richtiges Mittelmeer- und Strandfeeling auf. Auch die Wassermelonen zum Zvieri unterstrichen das Feriengefühl! Ausgelassen und mit vielen Eindrücken im Rucksack kamen die Kids ins Lager zurück, und es wurde erzählt, plagiert und gelacht über die tollen Erlebnisse am und auf dem Wasser! Nach Härdöpfelsalat und Wienerli waren dann auch die Energiereserven wieder aufgefüllt, und es wurde noch gespielt und zusammengesessen vor dem zu Bett Gehen.
Tag 5: Mittwoch: Teamspiele und BMX
Am Mittwoch waren die Leiter gnädig und liessen die Kids eine halbe Stunde länger schlafen. Nach dem "Zmorgen" ging es los mit Teamspielen. Es ging darum, taktisch und geschickt die verschiedenen Aufgaben, die Ruedi, Pascal und Barbara sich ausgedacht hatten, in die Tat umzusetzten und dabei auf alle Rücksicht zu nehmen.Nur das Team als ganzes konnte dieAufgabe erfüllen. Es war wirklich schön zu sehen, wie beraten, ausprobiert, diskutiert und schliesslich die Herausforderung gelöst wurde, sei es beim gordischen Knoten oder beim blinden Hindernislauf, wo das hinterste in der Kinderschlange flüstern das Kommando ans vorderste von einem Kind zum andern weitergab. Nach Lasagne und Salat zum Zmittag hatten die Kids noch ein bisschen Freizeit, bis dann am späteren Nachmittag die Meisten mit den Bikes zur BMX Bahn nach Magadino fuhren. Die Kleinsten blieben im Lager und studierten einen Tanz ein und spielten Volleyball und Pingpong. Das Abendessen nahmen die BMXler bei der BMX Bahn ein. Obwohl es bereits 18:00 war, alsdie Kids auf die Bahn konnten, war die Hitze immer noch gross. Dies hielt aber niemanden davon ab, auf der Dirtbahnrunde mit Startgate, professioneller Startansage, mit Wellen, Steilwandkurven und Jumps, alles zu geben und zu kämpfen wie die Profis! Der ca. 70 jährige Instruktor, früherer BMX Weltmeister, war jedenfalls begeistert von unseren Kids! Alle hielten duch bis nach Sonnenuntergang, und gegen 21:30 trafen dann die Busse mit den müden aber glücklichen Kids im Lager ein. Die Panna Cotta, die wir den Kindern noch vorsetzten, wurde jedenfalls bis aufs die letzten Krümelchen verschlungen, bevor alle dann ziemlich erschöpft ins Bett fielen.
Tag 6 (Donnerstag): Wanderung und Baden am Lido von Ascona
Heute stand eine leichte Wanderung auf dem Programm. Nachdem beim Morgenessen noch viele müde und verschlafene Gesichter an den Tischen gesessen hatten, weckte das Frühstück und die ersten Sonnenstrahlen die Lebensgeister wieder, und um neun Uhr ging's dann los in Richtung Monte Verità und Ascona. Zuerst marschierte die ganze Mannschaft durch schattige Kastanienwälder, dann durch die malerischen Gassen Asconas bis nach kurzer Zeit die schöne Hafenpiazza mit ihren typischen Strassencafes vor uns lag. Entlang des Sees erreichten wir dann den grosszügigen "Lido" von Ascona. Riesige Grünflächen unter grossen Bäumen, ein Sandstrand, Sprungturm und Beachvolleyball Felder liessen die Herzen höher schlagen. Da die Hitze wieder ziemlich drückend war, sprangen die Kids schon bald ins Wasser und vergnügten sich danach beim Beach Volley. Beim Picknick unter den Bäumen wurde getratscht und gelacht. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir mit diversen Spielen und natürlich Baden. Der Sprungturm wurde regen genutzt, und auch viele der Kleineren wagten den Sprung vom Fünfmeterbrett in den kühlen See.Gegen 16 Uhr machte die ganze Gruppe sich dann zu Fuss auf in Richtung Losone. Zuerst entlang des Sees, dann auf dem Uferdamm der Maggia, marschierten alle zügig in Richtung Norden. In Losone wartete ein leckeres Nachtessen! In einer Pizzeria wurden die Kinder mit leckeren Pizzas und Eis zum Nachtisch verwöhnt, undalle gesnossen es, einmal nicht kochenund abwaschen zu müssen! Den Aufstieg nach Arcegno wurde ersparten wir den Kindern. Mit den Busslis wurden die Kinder nach Hause gefahren. Als krönender Abschluss zeigte uns die Gruppe, die am Vortag in Arcegno geblieben war anstatt BMX zu fahren, ihren selbständig einstudierten Tanz. Alle waren begeistert und stürmten die Bühne, um auch das Tanzbein zu schwingen. Es wurde dann noch gespielt und ausgelassen getanzt bis zur Nachtruhe.
Tag 7 (Freitag): Spielturnier und Aufräumen
Am letzten Lagertag durften die Kids eine halbe Stunde länger schlafen, war es doch nach dem Pizzaessen und der späten Tanzvorführung am Vorabend schwierig gewesen, den Schlaf zu finden ;-)) Nach dem Frühstück hatten alle etwas Zeit, ihre sieben Sachen schon mal auf dem riesigen Areal zusammenzusuchen, und auch in den "Misthaufen" in den Zimmern nach verlorenen Kleidern zu suchen. Um 9:00 ging's dann ans Eingemachte. Ruedi, Päsci und Becka hatten sich Spiele und eine echt fiese Stafette aus gedacht: die Mannschaften massen sich in Fussball, Unihockey und einem Hindernislauf, der es in sich hatte: nachdem man sich 20 mal umdie eigene Achse gedreht hatte, mit dem Kopf auf einem Hagstüdli, musste ein Parcour mit Slalom, Hüpfen, durchs Bänkli schlüfe, Slalom und Sprint absolviert werden. Dabei musste ein Becher mit Wasser transportiert werden. Am Ende der Strecke stand ein Eimer mit einem Apfel drin, der mit dem Wasser aus den Becherli gefüllt werden musste. War der Eimer voll, musste die ganze Mannschaft versuchen, so schnell wie möglich den Apfel ohne Hände aufzuessen.... da wurde dann gehustet und geprustet, und die Lachmuskeln wurden aufs Ärgste strapaziert. Turnierende war am Nachmittag, und danach ging's dann ernsthaft ans Packen und Aufräumen.Das ganze Material musste wieder zurück in die Anhänger und die Bussli. Die Kids leisteten beste Arbeit, und pünktlich zum Grillabend war alles zur Abreise bereit. Das feine Znacht genossen alle: Wurstspiessli, Pouletbeine, Maiskolben, verschiedene Salate und Polentaschnitten. Das Highlight waren aber die mit Schokolade gefüllten Grillbananen! Päsci zeigte dann am Abend noch eine Diashow mit Bildern der ganzen Woche, danach hörten die Kids noch Musik, tanzten, lachten und genossen das Zusammensein am letzten Abend. Und obwohl Ruedi Brawand mit allen Tricks versuchte, die Kids zum Schlafen zu bewegen, wurde es bei einigen wohl ziemlich spät (oder früh).
Tag 8 (Samstag): Heimreise
Tagwacht war heute etwas früher als sonst, da wir unsere Lagerunterkunft bereits um 9:30 fertig geputzt wieder abgeben mussten. Ein schnelles Frühstück, und dann hatten schon alle einen Besen, Staubsauger, Putzlappen oder Wischmop in der Hand. Unter den strengen Augen der Leiter wurden die Räume tiptop gefegt und hergerichtet, so dass die Lagerverwalter sehr zufrieden war mit unserer Arbeit und wir pünktlich mit den Bikes in Richtung Losone starten konnten. Wegen der engen Strassen konnte der Bus nämlich nicht bis nach Arcegno hochfahren! Als auch der Buschauffeur uns dann gefunden hatte, ging's los in Richtung Norden. Kurz vor dem Gotthardtunnel standen wir dann einen Moment im Stau, was unsere Heimreise zwar verzögerte, aber den Kindern ermöglichte, einander noch ein wenig zu geniessen, und die Eindrücke der ganzen Woche noch einmal Revue passieren zu lassen. Auf der Autobahnraststätte Gotthard Nord picknickten wir dann noch einmal, bevor es dann Heim nach Grindelwald ging. Nach einer strengen Woche mit viel Sport, grosser Hitze und für manche mit einigen Nächten mit wenig Schlaf waren glaube ich, waren doch alle froh, wieder nach Hause zurückzukehren. Ein bisschen Wehmut kam dann beim Abschied in Grindelwald aber schon auf... die Woche in Arcegno, und da waren glaube ich alle sich einig, war einfach zu genial gewesen! Eine grosses Dankeschön geht an alle Sponsoren, die uns wieder einmal grosszügig unterstützt haben. Durch sie konnten wir den Kindern wieder einmalige Erlebnisse und eine spannende und lehrreiche Lagerwoche mit leckerem Essen anbieten. Auch an alle Leiterinnen von den drei Vereinen Skiclub, Veloclub und Jugendturnen geht ein riesiges Danke: Ruedi Kaufmann, Marina Kaufmann, Susy Niederberger, Barbara Hofer, Alex Eymann, Ruedi Brawand Jr., Pascal Ziegler, Marius Noverras und Sandra Borra leiteten die Woche auf freiwilliger Basis und mit viel Freude und Engagement! Danke auch an Fränzi Schmid für die wie immer perfekte Organisation (dieses Jahr mehr im Hintergrund).
Zum fünften Mal wurde das Lager der drei Clubs durchgeführt, und die steigende Teilnehmerzahl spricht für sich! Wir durften wie jedes Jahr eine wunderbar harmonische , lustige, spannende, sportliche und lehrreiche Woche mit unseren jungen Menschen aus Grindelwald erleben. Immer wieder erstaunlich finde ich wirklich die riesige soziale Kompetenz, die unsere Kinder während der ganzen Woche an den Tag legen. Durch die grosse Altersspanne heisst es für alle auch Rücksicht nehmen und für einander Sorgen, was die Kinder einmal mehr wirklich toll gemacht haben. Darum auch all den TeilnehmerInnen zwischen 7 und 16 Jahren ein grosses Merci: Ihr habt fest dazu beigetragen, dass das Lager einmal mehr allen in bester Erinnerung bleibt! Da bleibt mir nur zu sagen: Bis zum nächsten Sommer!Sandra Borra, Redaktio Skipost